Donnerstag, 4. August 2016

Tag 2




1ste Etappe des Tages: Morgendliches Training: Ein Lauf entlang der Michelwiese, nach kurzer Konsultation der Hamburger Stadtreinigung gehts weiter entlang des Venusbergs, an den Fuss des Parks Planten und Blomen; wieder zurück auf die Michelwiese: Parkourtraining die Treppen rauf und runter, springend, auf einem Bein, auf allen Vieren vorwärts und rückwärts. Eine Mauer dient als Gymnastik Bock; Schaukeln werden zum dynamischen Fittnesgerät umfunktioniert.

Zurück im Theater: 

Maxi hat sein Sammelsurium an technischem Equipment ausgepackt; erste Einführung in das Instrumentarium; Brainstorm/Gedankenaustausch; Fragen die aufkommen:

 Computer vs. Körper/Physis: 

- ist/misst ein Computer genauer als der Mensch?  
- Wie subjektiv nimmt man wahr? Heisst, wie sehr sind wir durch die eigene Wahrnehmung in unseren Urteilen beeinflusst? 
- wie sehr färben Emotionen unsere Einschätzungen, Wertungen auch über unsere Sinneswahrnehmung? 

Die auf Maxis Computer angezeigte Schemata könnten an das  Nervensystem des Menschen erinnern. Das menschliche Nervensystem tut eigentlich auch nichts anderes als die Sensoren : Messen.

Immer wieder die Frage: Was ist mit dem ?Synästhetischen Effekt?; wann stellt sich Synästhesie ein? 
vielleicht: Wie können wir eine Anordnung finden, die so einen Effekt herstellt? 


Eine Liste all unsere verschiedenen Sensoren/Messgeräte

- Drucksensoren 2x
- Beschleunigungssensoren 2x
- Flexsensor 1x
- Kontaktmikrophone 3x
- Kondensermikrophone 2x

Mikrophone tun eigentlich nichts anderes als Schwingungen in Strom übersetzten; eine Plattenspielernadel z.b. tut das auch. Es gibt grundsätzlich fünf verschiedene Mikrophone: 
dynamische Mikrophone
Kondensermikrophone
Bändchenmikrophone
Pietzomikrophone
Rohrmikrophone


Wir wollen zwei fundamentale Anordnungen im Theater organisieren:

1.) Raumsetting

Tanzboden 

Mikrophon Aufstellung

Platzierung der Sensoren ?


Teilhabesetting/ heisst: die Gestaltung der Kommunikation zwischen Innen und Außen, zwischen Passanten, Publikum und uns

Camera Obscura

2 Stationen/ Kopfhörer

performative Zuschaueranordnung wird bestimmt durch: tasks oder Infos für die Zuschauer

Fragestellungen / an der Scheibe angebracht / auf Styroporwand mit Stecknadeln anbringen
(Stecknadeln kaufen)

Stuhl rausstellen?

Radio 

2te Etappe des Tages:

Jetzt müssen wir den Tanzboden besorgen; den, der uns freundlicherweise von Andrée, einem Artistenkollegen, ausgeliehen wird; er ist rot, der Tanzboden, wir freuen uns.
Wir haben gestern bei der Recherche in der Materialverwaltung durch einen netten Zufall vier Rollen Messeteppich geschenkt bekommen, er soll uns zur Dämpfung unter dem Tanzboden dienen. Für diese Tour müssen wir uns ein Auto leihen, düsen also zu dritt ans eine Ende der Stadt, mieten uns einen schicken tiefschwarzen Seat Van und fahren zum Moloch, wo die Messeteppiche schon bereitstehen. Dann geht es wieder weiter zum Zirkus Abrax Kadabrax, www.abraxkadabrax.de, jetzt zum anderen Ende der Stadt. Der Zirkus ruht bunt und selig inmitten von Grün neben einem Kindermuseum am Bornheide Weg. Nett ist es da, um die Zelte herum und auch drinnen: alles ist aufgeräumt, es ist Sommerpause. Freudiges Wiedersehen mit Andrée, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen, man tauscht sich ein bisschen aus. Aber wir müssen  weiter, haben noch Tanzboden zu verlegen. Damit wir endlich anfangen können am eigentlichen Projekt zu arbeiten...Oder ist das Teil des eigentlichen Projektes? Macht das nicht auch die Arbeit hier im Fleetstreet Theater aus? Das wir uns jetzt diesen, uns eigentlich fremden Ort,  aneignen? Uns diesen Ort so gestalten, wie er in unsere Arbeit, in unsere Recherche, passt? Oder ist es nicht schon längst so, das uns der Ort hier, diese Stadt, die Strasse direkt vor unserer Tür...beeinflusst...unsere Recherche verändert?  

Das ist ein interessanter Aspekt, finden wir. Uns steht ein Theater zur Verfügung, was ja aber doch mehr ist als Theater; allein dass die Glasscheiben vorne an der Eingangstür die Einsicht der Zuschauer nach innen ermöglichen; das ist kein Guckkasten Theater mehr für uns...das ist ein "Galerie Theater"...da könnte ja ständig eine Performance stattfinden...oder? 

Also, wir wollen sie einbinden, die Passanten, die potentiellen Zuschauer oder Zuhörer, wollen sie in unsere Soundrecherche einbinden, wollen, dass sie hörend von draussen partizipieren können...das Aussen und das Innen, das durch Klang verbunden wird...der Hörsinn der verbindet...vielleicht kann man die Zuschauer ja ERFAHREN lassen, durch das hören, was wir TUN...also durch einen anderen Sinn erfahren lassen, ahnen lassen, was da drinnen vor sich geht? Wie war das mit der Synästhesie?


So irgendwie in die Richtung, ja...aber jetzt müssen wir erstmal unseren Tanzboden legen; und das ist Arbeit, viel Arbeit ...

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